In diesem Blogbeitrag möchten wir auf alte Bestandsverteiler aus Holz eingehen.
Diese sind vor allem im ländlichen Bereich noch sehr oft anzutreffen und sollten bei Möglichkeit unbedingt erneuert werden.
Norm:
Bereits in der OVE-EN1 Teil 2 Ausgabe 1993-04 wurde im §25.2.1 und §25.2.2.2 darauf hingewiesen, dass Verteilergehäuse aus Holz nicht mehr zulässig sind.
In der aktuell gültigen Norm ÖVE E8101 Punkt 134.1.6 wird geschrieben, dass alle elektrischen Betriebsmittel, die hohe Temperaturen oder Lichtbögen verursachen können, so angeordnet werden müssen, dass das Risiko der Entzündung von brennbaren Materialien möglichst klein gehalten wird.
Weiters wird in Punkt 421.3 geschrieben, dass Betriebsmittel, die Funken oder Lichtbögen erzeugen, völlig in lichtbogenbeständigen Werk- oder Baustoffen eingeschlossen, abgetrennt oder so errichtet werden müssen, dass keine schädigende Einwirkung entstehen kann.
Dabei wird als Material eine 20mm dicke Fiber-Silikatplatte empfohlen.
In Punkt 515.1 wird allgemein auf elektrische Betriebsmittel in Verbindung mit nichtelektrischen Einrichtungen hingewiesen.
Betriebsmittel ohne Gehäuserückwand dürfen nur angebracht werden, wenn eine Spannungsverschleppung ausgeschlossen und eine feuersichere Trennung zw. elektrischem Betriebsmittel und brennbaren Montagefläche sichergestellt wird.
Ist die Montagefläche weder metallen noch brennbar, werden keine zusätzlichen Maßnahmen gefordert.
Ist die Montagefläche aus Metall, muss diese mit dem Schutzleiter oder dem Schutzpotentialausgleich verbunden werden.
Wenn die Montagefläche brennbar ist, muss diese durch einen Isolierstoff getrennt werden, der mindestens die Entflammbarkeitsklasse FH1 vorweisen kann.
Sanierung
Für die Sanierung solcher Verteiler aus Holz gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Sanierung durch auskleiden:
Die unaufwändigste Variante ist das Auskleiden des Holzverteilers mit Kunststoffplatten.
Dabei ist darauf zu achten, dass die Kunststoffplatten aus flammhemmenden Kunststoffen bestehen.
Auch der Berührungsschutz muss angepasst werden, da Verteileranlangen mit Schraubsicherungen oft keinen oder bedingt einen Schutz gegen Berühren von aktiven Leitern bietet.
- Sanierung durch Kleinverteiler:
Sind im Verteiler noch Schraubsicherungen anzutreffen, sollten diese getauscht werden, da diese auch meistens ein Berührungsschutzproblem darstellen.
Dabei wird ein anderes Tragsystem (Hutschienen) und eine Frontabdeckung benötigt, die ein Holzverteiler nicht bietet.
Daher wird ein passender Aufputz-Verteiler in den Holzverteiler geschraubt und die neuen Sicherungsautomaten und FI-Schalter darin montiert.
- Vollsanierung durch neuen Verteiler:
Dabei wird der Holzverteiler aus der Wand gerissen und ein neuer Verteiler eingestemmt.
Durch die komplette Sanierung des Verteilers können auch Reserven für zukünftige Erweiterungen eingeplant werden.
Wird der Umbau gut geplant, kann die Stromversorgung nach wenigen Stunden wieder voll gewährleistet werden.
Für die Erweiterung von PV-Anlagen oder E-Tankstellen wird dieses sanierungsverfahren auf jeden Fall empfohlen.
Alter Bestandsverteiler aus Holz:
Neuer Austauschverteiler, nach dem aktuellen Stand der Technik:
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